Tagebuch Marcel Obstfelder
Alle Jahre wieder ruft das Tchoukball Festival in Rimini nach mir, es ist bei weitem mein absolutes Lieblingsturnier. Sonne, okay das setzen wir mal in Anführungszeichen für 2023, Sand, mehr als 1000 Tchoukballspielende und das in Kombination am Mittelmeer? Was gibt’s als Tchoukballspieler schöneres?
1. Tag
10.05.2023 Abfahrt 03:06 Uhr
Abholzeit! Mitgeteilt wurde mir, dass ich um 03:00 Uhr abgeholt werde. Aber wer steht vor Aufregung schon mit all seinen Taschen unten? Natürlich ich. Um 02:40 stellte ich meine Taschen ab und begann die Zeit totzuschlagen. Am besten erstmal alle Wissen lassen, dass ich wegfahre, als wäre das nicht schon Gesprächsthema Nummer 1 in den letzten Tagen bei mir. Instagram Post ? Check!
Als 03:06 der Bus mit den Damen vorfuhr, mit denen ich letztes Jahr ein fantastisches Turnier spielen durfte, konnte ich ein breites Lächeln nicht verkneifen.
Stunde 1 von 14 bis zur Ankunft in Rimini…
Spaß beiseite ich werde mich kurz halten, es war eine lockere Stimmung mit viel Vorfreude in den Stimmen. Schöne Unterhaltungen. Viel Schlafenden, mich eingeschlossen. Keinem Schnarchendem, ich hab nachgefragt. Und ein-zwei-drei Pausen. Als wir dann gegen 09 Uhr am Brenner ankamen, erstmal Frühstück essen bei Mäcces. Es war durch den Regen nicht so überfüllt wie sonst. Regen…ja zum Regen. Der bekommt einen eigenen Absatz.
Schnell frühstücken und dann um 10:00 Uhr beim Outlet am Brenner sein.
Mein Lieblings Geschäft war definitiv der Spiele laden, Handy raus und Kind anrufen.
„Ja Papa?“
„Hey Schatz, hast du eigentlich „Minecraft Lego Set XY“ schon?“
„Welches ist das denn?“
„Das ist, „XY Element erklärt“
„Nein aber brauch ich gerade nicht, haben die auch Pokemon Karten?“
„Nein haben sie hier leider nicht“
Was er nicht weiß, dass er zum Kindertag von Papa ein Sammelalbum bekommt, in dem er seine circa 400 Karten einsortieren kann. Wahrscheinlich mit mir. Ich freu mich.
Dann weiterfahrt nach circa 2 Stunden.
Ankunft in Rimini – Regen oh Regen!
Fünf oder sechs Stunden später kamen wir im strömenden Regen am Hotel Stella D´oro an.
Der Regen soll laut Wetterbericht die komplette Woche anhalten. Ehrlich gesagt war mir letztes Jahr in nur brennender Sonne etwas zu warm an den Füßen aber deswegen das Wetter um 180 Grad umzuschwenken find ich schon etwas zu extrem Mister Wettermann. Wir begrüßten die Hotelinhaber / Gastgeber die über mehrere Jahre zu Freunden des Vereins geworden sind. Hand geben, Küsschen links und Küsschen rechts. Typisch Italienische Begrüßung. Stimmung? Ist trotz der riesigen Wassertropfen fantastisch. Jetzt alles ausklingen lassen, Kartenspiele spielen, leckeres Abendessen essen, sich unterhalten und genießen angekommen zu sein.
Fortsetzung folgt….
*als ich dies Schreibe um 07:00 Uhr kein Regen bisher. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.
2. Tag
11.05.2023 Ein Ausflug zur Sonne
Nach dem ausgiebigen Frühstück ging es für uns Richtung Süden, nach Pesaro, einer kleinen Hafenstadt, eine Dreiviertelstunde von Rimini entfernt. Wer gedacht hätte, dass nur 50 Kilometer südlich die Sonne so stark scheinen würde? Ich und meine Jeans definitiv nicht.
Mit Reue im Kopf, keine kurze Hose angezogen zu haben, bummelten wir durch die Hafenstadt. Kurz am Hafen ging es dann auch schon in die Altstadt, in der wir bei Sonne ein paar Getränke zu uns genommen haben.
Nach einigen Stunden der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten trennten sich die Wege, eine Gruppe fuhr nach San Marino und die andere Gruppe, die mich einschließt, fuhr einkaufen und zurück zum Hotel.
Im Hotel ab auf die Dachterrasse wo wir Karten spielten und Richtung San Marino blickten konnten – dort wo gefühlt die Welt gerade unterging.
Am Abend spielten wir dann sehr lange Phase 10. Bis 00:00 Uhr. Als es zwölf Schlug gratulierten wir Nadia zum Geburtstag und ich verabschiedete mich ins Bett.
Fortsetzung folgt… nachdem ich schlaf hatte….
3. Tag
12.05.23
Ich konnte nicht wirklich lange schlafen also stand ich früh auf und ging hinunter, um unsere letzten Ankömmlinge zu begrüßen, auch Kai stand schon unten und wir warteten um 7:00 Uhr gemeinsam auf das letzte Auto .
Nach der Begrüßung wurde schon fast gefrühstückt und dann ging es in der Sonne Richtung Volleyballfeld. Meine Volleyball Fähigkeiten sind stark eingerostet, aber nach zwei Stunden Spielzeit und ein paar Siegen fing es dann zu regnen an. Ab ins Hotel und duschen dann wie verabredet Richtung Innenstadt. Keine 500 Meter und der Hunger kam. An einer Bushaltestelle war ein kleines Bistro. Also bin ich reingegangen und hab gefragt, ob es noch was gibt, ist ja Siesta Zeit. Zu meiner Überraschung gab es etwas zu essen und zu trinken. Und man… wurde gut aufgetischt.
Danach teilten sich die Wege, ich ging zurück ins Hotel, war extrem müde … aber anstatt zu schlafen hab ich mit Kai die SG Urbich Seite mit Artikeln gefüllt :-).
Dann gab es auch schon wieder essen, Kartenspiele und dann hat mein Bett gerufen… da morgen schon der erste Spieltag ist!
Fortsetzung folgt
4. Tag
13.05.2023 Turniertag 1 – Gruppenphase
Spannende spiele stehen an. Gruppe A grüßt.
Die Sonne lacht und lässt den Regen der letzten Tage vergessen. Nach einem knappen Sieg im ersten Spiel verloren wir das zweite, die Aufstellung die wir probiert haben, schlug nicht so ein und Fehler häuften sich. Und nach der Niederlage begannen wir wieder besser und konstanter und gewannen die nachfolgenden Partien . Ich war begeistert es war echt spannend und hat extrem Spaß gemacht, so sehr, dass ich die Sonnencreme auf meinem Kopf vergessen hab. Rotkopf Marcel grüßt …
Insgesamt haben wir nur drei der 8 Spiele verloren und gingen zufrieden und mit Platz 7 von 13 in den Feierabend.
Am Abend erwartete mich nur der schnelle Gang zum Bett . Sand und Hitze zahlten ihren Tribut .
Hoffentlich wird morgen genauso schön!
Spoiler: spaßig ja aber das Wetter ….
5. Tag
Als ich erwachte hörte, ich ein Geräusch welches ich definitiv nicht hören wollte,
und nein es war nicht das leichte Schnarchen meines Zimmerpartners… sondern…
Regen. Unablässlich kam er herunter. Positiv bleiben, dachte ich. Erstmal Frühstücken.
Und zu den Feldern … da kam schon die Nachricht „Spiele werden verschoben“, nur die U14 wurde in eine Dreifelderhalle verlegt,
Chiara zeigte uns dann wie die Halle aufgebaut haben für die Kids. Organisatorisch ist dieses Turnier eine Meisterleistung!
Dann durften wir die Gruppenphase beenden. Zu dem Zeitpunkt waren wir Platz 7 in der Gruppe.
Unsere vier Gegner kamen auch bei Regen drei davor standen vor uns und belegten Platz 4,5 und 6. nur
unser letzter Gegner war hinter uns in der Tabelle. Es war allen klar, wir wollen gewinnen!
Ziel? Platz 5 in der Gruppe.
Ball war nass, wir waren nass, Sand war ne Mischung aus Beton und Schlamm. Es war toll!
Wir gewannen, das erste Spiel. Livetabelle sagt, Platz 4! Motivation war hoch, das gewünschte Ziel umzusetzen.
Dann zeigte sich die unschöne Seite an Rimini, eine Mannschaft, die sehr neu war, kam nicht. Wir ersetzten Sie
als Schiedsrichter. Es ging dynamisch, dass die Spiele ohne Störung durchgeführt werden konnte. Tchoukballgedanke lebt!
Wir gewannen ALLE unsere restlichen Spiele, relativ souverän. Und standen damit auf Platz 4 in der Gruppe!
Wir gingen mit den anderen Teams der SG Urbich sehr zufrieden was essen. Und der Regen hörte nicht auf.
Immer wieder wurden dann die Platzierungsspiele verschoben. Bis es dann doch losging.
Wir spielten nicht, wir pfiffen. Selbst das Eintragen der Punkte war fast unmöglich bei dem Regen.
Das Spiel wurde durchgezogen. Dann der Abpfiff und die Nachricht. Alle Spiele werden gecanceled.
Schnell eine Jacke an, dachte ich. Kai meinte, wir sollten baden gehen. Was? Bei dem Wetter? Ich also in Jacke zurück zum Strand
um meine Füße vom Schlamm zu reinigen. Es dauerte keine 10 Sekunden, da wurde ich schon von oben bis unten nass gemacht.
Unser Team ist dieses Jahr echt klasse! Also Jacke aus und komplett ins Wasser. Auch ein Beweisfoto muss her, also schnell eins machen.
Dann klitschnass ins Hotel, Duschen. Mit den Jungs hab ich dann ne Runde Mario Kart gezockt bis zum Essen.
Dann den Abend noch genossen mit Kartenspielen und Quatschen. So ist Rimini! Einfach geil!
Am nächsten Tag war der Abschied umso schwerer, da die Sonne nochmal rauskam, letzte Sonnenstrahlen genießen und dann ab in die Autos.
Also verabschiedeten wir uns von allen und fuhren pünktlich um 09 Uhr los.
Das war es auch. Die circa 10 Stunden Fahrt erspare ich euch!
Danke fürs Lesen und euch eine schöne Tchoukballzeit, bis nächstes Jahr!